Künstler Bernhard Heisig – Werke als Dauerleihgabe im Potsdam Museum und im Cottbuser Kunstmuseum Dieselkraftwerk
Hier die alten Geschichten vom Westpaket zu bemühen, wäre wohl plump oder ungeschickt. Und doch hat es irgendwie etwas, das daran erinnert. Kommen die Heisig-Bilder doch aus Köln. Am 19.06.2015 in Köln von Brüning und Schubert aus Ratingen gut verpackt, und unlängst so ziemlich zeitgleich, jeweils in Potsdam und Cottbus, 11 mal ausgepackt. Im Depot.
Kunstsammlerin Vera Schreck aus Köln und Lugano
Da gab es die private Kunstsammlerin, sie zog nach der sogenannten Wende in Deutschland – in der DDR – durch die DDR und „sammelte“ Kunst (ein). Wurde auch beim Künstler Bernhard Heisig vorstellig, war wohl auch mit ihm befreundet, und bekam, wie auch immer, Heisig Bilder. Vielleicht hatten beide, die Kunstsammlerin Schreck, gebürtige Hallenserin, und der ostdeutsche Maler Heisig, schon vor der Wende miteinander Kontakt? Das erste Bild von Heisig erwarb Vera Schreck wohl bereits im Jahre 1968. Der Alt-SPD-Kanzler Helmut Schmidt jedenfalls ließ sich bekanntlich 1986 fürs Bundeskanzleramt in Bonn vom Heisig malen. Als Portrait für die Ahnengalerie aller Kanzler der Bundesrepublik Deutschland. Gesamtdeutscher Aspekt, sozusagen. Bonn und Köln sind ja nun territorial nicht so weit voneinander entfernt. Lugano in der Schweiz ist jedoch nach GoogleMaps mindestens 733 km weg. Dort soll die 2014 verstorbene Privatsammlerin Schreck auch gewohnt haben. Das Cottbuser Kunstmuseum Dieselkraftwerk hat u.a. das Werk: „Lugano bei Nacht“ aus dem Jahre 1992 dauergeliehen bekommen. So war Heisig wohl in den 1990er Jahren auch in der Schweiz.
Erbengemeinschaft verleiht Heisig-Bilder für zehn Jahre nach Brandenburg
Nun gibt es eine Erbengemeinschaft aus dem Rheinland. Und diese hat dem testamentarischen Wunsch der Verstorbenen soweit entsprochen, Heisig Bilder nach deren Ableben an Brandenburg zu geben. Diese Dauerleih-Gabe ist wohl allerdings auf 10 Jahre beschränkt, und ob für diese Ausleihe etwas gezahlt wird, ist nicht bekannt. Schade eigentlich, denn die gerade in Brandenburg angekommenen Gemälde werden erstmals 2016 in Einzelausstellungen gezeigt. 2019 soll es dann zu einer gemeinsamen Ausstellung von Potsdam und Cottbus kommen. Dann bleiben noch sechs Jahre Zeit für die Dauerleihe. Zur Friedrich Ehrung 2012, zum 300. Geburtstag Friedrich des Großen wurden bereits Potsdam Bilder Heisigs in der Hasso Plattner Ausstellung im Potsdam gezeigt.
Bernhard Heisig war als langjähriger Direktor der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig [HGB] mit Werken von überdimensionaler Größe im Palast der Republik zu sehen. Zum Beispiel mit dem Flugmaschinenbild: „Ikarus“, im Foyer. Heisig lebte bis zu seinem Tode 2011 in Strodehne, einem kleinen Künstler-Ort in der Havelaue im Landkreis Havelland in Brandenburg, rund zehn Kilometer nordwestlich von Rathenow.
Leihgaben in Potsdam und Cottbus
Der Berliner Galerist Rüdiger Küttner hat viele Jahre lang den Maler Bernhard Heisig vertreten und die Vermittlung der Leihe vom Nachlass an die beiden Brandenburger Museen übernommen. Nun sind u.a. im Depot des Potsdam Museums angekommen:
- – „Der Fensteröffner“, 1989 / Öl auf Leinwand
- – „Lehnstuhl im Atelier“, 2006 / Öl auf Leinwand
- – „Selbstbildnis“, 2010 / Öl auf Leinwand
- – „Alte Trompete“, 1972 / Öl auf Hartfaser
- – „Träume eines Küchenmädchens“ (Dreigroschenoper) Seeräuber-Jenny, 2003 / Öl auf Leinwand
- – „Selbstbildnis“ (Skizze), 1998 / Öl auf Leinwand
- – „Als ich den preußischen Selbstmord des Herrn von Schach begriffen hatte…“, 1999 / Öl auf Leinwand
- – „Der Tod des Weißclowns“, 1991/92 /Öl und Stoff auf Leinwand – Leihgabe: Monika Toennissen, Köln
- – „Allee“, 2003 / Öl auf Leinwand
Fotos: TrendJam
Bernhard Heisig, Gemälde, Maler