Keine „Wimmer-Musik“, wie sie heute bei den jungen Leuten modern ist, kein ich vermisse mich so, ich kann nicht, keiner liebt mich… Hier wird Klartext geredet, gesungen. „Was die Schwachmaten, einem so raten.“ Honky Tonky Show, und abends läuft die Hoooonky Toooonky Show. Udo in der Waldbühne, er is‘ sich immer treu geblieben, auch diesmal wieder in Berlin. Und die Fans ihm auch. Sie verstehen seine Botschaft.
Der Panik-Rocker Udo in der Waldbühne
Zweimal in Berlin. Udos Tour in diesem Jahr, mehr als 20 Termine! Fit wie immer. Und mit richtig Spaß auf der Bühne. Wie vor 2 Jahren im Olympiastadion. Nun mit über 70! Dann die klare Ansage. Überhaupt nicht genuschelt. Worte gegen Krieg, Hass und Irrsinn. Mit Worten, die zu Udo passen, zu seinen Texten, schon immer. Ehrlich, politisch, aktuell. Und Udo nimmt die Brille ab, ganz oft an diesem Abend in der Waldbühne. Nur der Hut ist festgetackert. … Dann kommen doch noch die Kinder und der Song: „Wozu sind Kriege da?“ Und 22.000 in der Waldbühne zerquetschen ein Tränchen im Gesicht. Und der Udo hofft, diesen Song nicht mehr singen zu müssen, was ja irgendwie auch wieder stimmt. Doch im Zugaben-Teil gibts dann aber doch noch den Sonderzug nach Pankow. Natürlich im Original, so mit „Honi“ im Text. Naja, die Fans erwarten das. Und der Song hat sich 1983 schon gut mitsingen lassen.
Alle singen mit, lachen. Doch ein paar jüngere „Angestellte“, vernehmlich Studenten im Zweitjob beim Ordnerpersonal, oder an den Getränkestellen, gucken verdutzt und verwundert. Die Alten gehen ja ab…, wie würde Udo sagen? Ab, wie der „heiße Greis„. Und der Belcantosänger, der Panikpräsident feiert die Musik, vor allem die der 1970er und 1980er Jahre. Klar, „hinterm Horizont“ gibts dann auch die Musik eben dieser: „Stärker als die Zeit“-Tournee. Toll! Und auf dem Nachhauseweg, bis zum Auto, irgendwo in der Heerstraße, sind alle noch total beeindruckt und singen noch einen Ohrwurm vor sich hin. Dann Schilder! Angeleuchtet am Wegesrand, extra aufgestellt! Ein Berliner Radiosender bietet Lindenbergmusik, direkt nach dem Konzert im Radio, im Autoradio. Bis nach Hause, bis in die Haia. Lindenberg nonstop. Und im Traum waren wir wieder im Olympiastadion und in der Waldbühne, irgendwie gemischt. Auch waren so Leute wie Otto dabei, und das war kein Traum. Der sprang plötzlich, wieder mal, auf der Bühne rum, jodelte, sang, hopste. Otto Waalkes, ein Kumpel vom Udonauten, schon ganz laaaange, und immer noch! Super!
Fotos: TrendJam
Tour, Udo L., Udo Lindenberg, Waldbühne