Prof. Dr. Hubertus Buchstein zu Gast im Haus Huth der Daimler-Benz-Stiftung am Potsdamer Platz in Berlin
Zum öffentlichen Vortrag „Lostrommel statt Wahlurne? Losverfahren in der Politik“ von Prof. Dr. Hubertus Buchstein erschienen am 30. April 2013 über 100 Gäste ins Haus Huth in Berlin.
Losverfahren in vielen Bereichen
In der griechischen Antike wurde das Losverfahren während der Entwicklung des Polissystems bereits angewandt und geschätzt. In den USA wird es zum Teil bei der Zusammensetzung der Jury in Geschworenengerichten eingesetzt. Losen kann nach Ansicht Buchsteins innerhalb der Demokratie in bestimmen Situationen oder Begebenheiten einen Mehrwert schaffen – etwa aus Gründen der Objektivierung, Legitimierung und des Gerechtigkeitsempfindens. Das Losverfahren selbst kann dabei je nach Zielsetzung gewichtet und ausgestaltet werden.
Konkrete Beispiele wären laut Buchstein, wenn Änderungen im Wahlrecht oder der Diätenhöhe von Politikern beschlossen werden sollen. Im Anschluss an den Vortrag ergaben sich zahlreiche anregende Diskussionen, wobei die Gäste im Haus Huth überwiegend sehr überzeugt von dem Plädoyer für das Losverfahren waren.
Das zentrale Anliegen der Daimler und Benz Stiftung, so Buchstein im Haus Huth, ist die Unterstützung von Forschungsaktivitäten und Entwicklungen, die zur Verbesserung der Lebensverhältnisse beitragen. Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft sollen einen harmonischen Dreiklang bilden, der den Menschen auf dem Weg in ein verantwortungsvolles Morgen begleitet.
[Zur Person] Hubertus Buchstein
Hubertus Buchstein lehrt und forscht seit 1999 als Professor für Politische Theorie und Ideengeschichte an der Universität Greifswald. Für das akademische Jahr 2012/2013 wurde er als Fellow an das Wissenschaftskolleg zu Berlin eingeladen. Er studierte in Göttingen und an der Freien Universität Berlin, wo er 1990 zum Dr. phil. promoviert wurde und sich 1997 in der Politikwissenschaft habilitierte. Buchsteins Forschungsgebiete sind „Ideengeschichtlichen Grundlagen der Demokratie und moderne Demokratietheorie“, „Politische Philosophie und moderne Gesellschaftstheorie“, „Geschichte der Politikwissenschaft in Deutschland“, „Ideengeschichtliche und historische Wahlrechtsforschung“, „Internet und Politik“ und „Rechtsextremismus in der Bundesrepublik“.
Quelle, Text: Johannes Schnurr, Daimler Benz Stiftung
::werbung::
Fotos: TrendJam
Berlin, Daimler Benz Stiftung, Hauptstadt, Haus Huth, Los, Potsdamer Platz, Professor, Vortrag