InnoTrans – Fachmesse der Eisenbahn- und Schienentechnik mit Innovationsanspruch



S-Bahn Berlin InnoTrans Prototyp 484 002 A-D Stadler Siemens Messe Berlin Berichterstattung TrendjamAlle zwei Jahre gibt es die InnoTrans in Berlin. Jetzt war die Internationale Messe für Verkehrstechnik wieder zu Gast in der Hauptstadt. Doch so sehr heute auch Wert auf Digitalisierung und Innovation gelegt wird, echte Neuheiten gab es auf der Messe, die sich: „THE FUTURE OF MOBILITY“ nennt, nicht! Die spurkranzgeführte Eisenbahn mit Normalspur und deren herkömmlicher Schiene wurde bereits 1825 in England erfunden!

Wenig Neues von der Schiene auf der InnoTrans

Ja, viele Exponate, bunte Züge und alle Hallen der Messe Berlin voller Aussteller für die Fachmesse, meist mit „Baugruppen-Technik“ aus aller Welt. Doch so richtig etwas richtig Neues, Innovatives gab es auf der InnoTrans 2018 nicht. Natürlich steht die gebrauchsfähige, einsatzbereite Eisenbahn-Anwendung im Vordergrund, muss die weltweite Einsetzbarkeit des Transports gesichert sein. Aber im Sommergarten, mit im Kreis langsam fahrenden Elektrobussen mit Bus-Fahrern am Steuer, rissen niemanden vom Hocker. Auch boten verschiedenste Hersteller z.B. Elektrobusse für den Einsatz in den Städten und Kommunen an, doch die Reichweite der Fahrzeuge ist noch gering, und sehr unterschiedlich die Wiederaufladung der Akkus. Pantographensysteme konnten an den Bussen nicht vorgeführt werden, und bei einem Oberleitungs-Bus (O-Bus) wurden nicht einmal die zweipoligen Stromabnehmer herausgeklappt und von ihrer Transportsicherung mittels Kabelbindern und Gartenschlauchstücken befreit. Das alles erschien lustlos, im Vergleich zur gerade beendeten IFA, Funkausstellung unter dem Funkturm, wo wirklich innovative, digitale Anwendungen aus allen Bereichen des Lebens gezeigt wurden.

Lichtblick, der Prototyp der neuen S-Bahn für Berlin

Auf dem Freigelände, bisher vor der Öffentlichkeit geschützt, stand tatsächlich die neue S-Bahn für Berlin. Ein Prototyp mit der Nummer: 484 002 A-D. Aber immerhin. Etwas Strom war angeschlossen, und so konnten die Presseleute schon einmal die Klimaanlage im „heißen Herbst 2018“ erleben. Der elektrische Triebzug, wie er offiziell heißt, gebaut durch das Konsortium : „Neue S-Bahnzüge aus Berlin für Berlin“, bestehend aus der SIEMENS AG und der STADLER Pankow GmbH, liefert 106 Triebzüge. 85 Fahrzeuge werden vierteilig ausgeführt, 21 Fahrzeuge werden zweiteilig sein. Sie werden in Zusammensetzungen mit vier, sechs oder acht Wagen zusammengestellt. Zur Inbetriebsetzung, wie es aus Herstellerangaben heißt, sollen erste Züge der Serie ab Dezember 2020 und weitere Fahrzeuge sukzessive (allmählich, nach und nach) bis 2023 auf die Berliner Schienen gehen.


Bleibt als Fazit die Hoffnung, dass Entscheider der Bahntechnik in Deutschland aufmerksam die InnoTrans Fachmesse in Berlin durchsucht haben, und innovative Systeme für ihre Kommunen und Städte gefunden, bestellt und geordert haben. So wurden auf dem Messegelände sichere Bahnhofszugangsysteme vorgestellt, die in London, Paris und den Metropolen der Welt im Einsatz sind. Warum nicht in Deutschland? Moderne digitale Bezahlsysteme wurden gezeigt, werden aber bisher in Deutschland kaum eingesetzt. So startete parallel zur InnoTrans, 20 km entfernt in Potsdam, das weltweit erste Projekt der fahrerlosen Straßenbahn.

Leider wurden auf der InnoTrans z.B. kaum alternative Transportsysteme, keine selbstfahrenden Busse oder Bahnen vorgeführt. Sind denn Digitalisierung und Künstliche Intelligenz nur Aberglaube? Schade eigentlich!



Quellen: Messe Berlin, Stadler Rail AG, SIEMENS AG, TrendJam

 


Fotos: TrendJam
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