Kariya (Aichi) Japan. Stellen Sie sich vor, Sie laufen durch Hamburg, München, Berlin, Tokio … und an jeder Haltestelle, an jeder Litfaßsäule, auf tausend Plakaten klebt immer dieser Irrgarten-Aufkleber. Überall dieses Zeichen!
Sie ersteigern z.B. bei ebay einen Wagen für die Modelleisenbahn, und als Sie den Anhänger in der Hand halten, ist unter dem Fahrzeug ein Irrgarten-Aufkleber aufgeklebt. Oder Sie bekommen eine Visitenkarte. Sie drehen diese Karte um, und auf deren Rückseite ist ein schwarzer, viereckiger „Irrgarten“ aufgedruckt. Schon wieder dieses Zeichen! Ist das etwa so eine neumodische Briefmarke der Post? Kann man hiermit Sachen mit der Post zustellen lassen? Nein, weit gefehlt!
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Nun ist – sozusagen – „die Zukunft angebrochen“. Dieser neue „2D-Barcode“ sieht tatsächlich einer elektronischen Briefmarke der Post nicht ganz unähnlich! Seit Kurzem existieren diese Codes in neuer, moderner Form, und werden zur Kommunikation, Archivierung und Datenübertragung genutzt. Die zeichen nennen sich: „Quick Response“, also „schnelle Antwort“ – Codes und können allerlei Informationen speichern, die dann mittels besonderer Kameraeinstellung auf dem Handy erscheinen.
Heute benötigt man lediglich ein Handy mit Kamerafunktion und eine überall verfügbare, kostenlose Software. Neuere Mobiltelefone haben diese Software bereits integriert, oder als App gespeichert. Ältere Modelle werden mit wenigen Handgriffen mit einer Software nachgerüstet und können diese neuen Codes problemlos lesen.
Um solch einen Code zu erzeugen, gibt man in das kleine online-Computerprogramm bei: www.misterqr.com einfach Daten ein. Der PC erzeugt in Sekundenschnelle einen solchen „Irrgarten“, einen „QR-Code“. Und diesen QR-Code kann man sich mit der nächsten Funktion unkompliziert z.B. auf die Rückseite seiner Visitenkarte drucken lassen. Der Code, nun Wirklichkeit geworden, gedruckt z.B. auf Visitenkarten, Aufklebern, T-Shirts usw., kann also endlich auch zum Flirten genutzt werden.
Doch auch zum Archivieren von Sammlerstücken ist der neue QR-Code problemlos einsetzbar. Auf der Unterseite der Sammlerstücke wird ein QR-Code-Aufkleber angebracht. Im Code sind die wichtigsten Angaben zum Modell enthalten und schnell mit einem darüber gehaltenen Foto-Handy ablesbar. Denn wenn ein solcher QR-Code vor die aktivierte Kamera eines Handys gerät, reagiert das Mobiltelefon sofort und zeigt die entschlüsselten Informationen an, die auch fehlerfrei abgespeichert werden können. Kein Abschreiben, Abtippen, kein Vertippen mehr! Die Fehlerquote sinkt rapide und Informationen funktionieren endlich ohne Ärger und Fehlerteufel.
Das kann Jeder!
Mit einem sogenannten „QR-Generator“, z.B. bei MisterQR.com, kann auch am heimischen Computer dieser neue Code selbst erzeugt werden. Warum also keine näheren Angaben zum trendigen Flirten auf einem T-Shirt verschlüsseln. Kurz das Handy rangehalten, und schwupp sind auf dem Mobilgerät die Informationen verfügbar. Meist werden Internet-Adressen in den QR-Codes verschlüsselt, die das internetfähige Handy sofort auf die entsprechende Seite bringt. Versuchen Sie es doch heute einfach einmal mit dem „I LOVE YOU“ Spruch als „QR-Code“ auf dem T-Shirt! Nun klappt’s bestimmt auch mit der Nachbarin.
Können Sie sich noch an den kultigen Werbespot zur flächendeckenden Einführung der Barcode-Streifen auf den Kartons der Orangensaft-Verpackungen erinnern? Da gab es, mit dem Hit der Troggs: „With a Girl like you…“, in der Werbung den liebeskranken Teenie im Supermarkt, der um seine angebetete Kassiererin zu beeindrucken, mit ein paar zusätzlich aufgemalten Streifen die neue Scannerkasse austrickste. Statt der Preisangabe stand auf dem Display der Kasse: „I LOVE YOU“. Das funktionierte in der Realität natürlich nicht wirklich, war aber damals ein gern konsumierter Film-Gag der Werbeleute.
Wozu?
Eigentlich kann alles mit den QR-Codes kommuniziert werden. Viele weitere Anwendungen existieren bereits:
Die Zeitung „WELT KOMPAKT“ nutzt diese QR-Codes. So sind z.B. die Top 10 Bestenlisten aus den Produkttests der Computerzeitschrift CHIP jeweils mit einem QR-Code versehen. Der Otto Versand „bebildert“ in seinem neuen Sommerkatalog 2011 viele Seiten mit QR-Codes. Viele Reklamen an Bushaltestellen usw. zeigen diese „QR-Codes“ schon. Im gelben Telefonbuch gibt es sie sogar seit 2009 ebenfalls.
PS: Ob jedoch die „Sprayer-Szene“ ihre unlesbaren Hauswand – „Reviersprühwerke“ gegen Aufkleber mit den neuen QR-Codes austauschen werden, bleibt abzuwarten. Umweltschonender wäre es schon, denn mit einem Fön wären all diese „Tags“ innerhalb von Sekunden verschwunden, und kein Hausbesitzer müßte sich mehr über beschmierte Wände ärgern.
Quelle: www.alte-spur-0.de
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Fotos: TrendJam
Kommunikation, Musik, QR, Technik, Werbung