Das alte #PotsdamerStadtschloss steht wieder. Das neue Landtagsgebäude mit der historischen Fassade wurde an den Landtagspräsidenten Gunter Fritsch überantwortet. Die neue Adresse lautet: Landtag Brandenburg, Alter Markt 1, 14467 Potsdam. Nach 3 1/2 Jahren Bauzeit ist das Barock-Stadtschloss Potsdam an der ursprünglichen Stelle an der Havel wiedererstanden. In der Alten Potsdamer Mitte. Über den Neubau an angestammter Stelle wurde viel diskutiert, der nun durch eine millionengroße Privatspende und mit historischer Fassade verwirklicht werden konnte. Der Bau wurde in einer öffentlich-privaten Partnerschaft errichtet. Eines der führenden Bauunternehmen, die BAM Deutschland AG, als Tochter der niederländischen Royal BAM Group, realisierte den Wiederaufbau in der historischen Mitte. Landtagspräsident Gunter Fritsch, als neuer Nutzer, erhielt den symbolischen Schlüssel als Holzmodell eines RFID-Tags für das neue Parlamentsgebäude.
Neubau des Potsdamer Stadtschlosses als Brandenburgischer Landtag
Nach der Deutschen Wiedervereinigung wurde ein neuer Landtag für das Land Brandenburg gebraucht. Was lag da näher, das Übergangsdomizils auf dem Brauhausberg gegen einen Neubau zu tauschen. Der erste Spatenstich erfolgte an historischer Stelle, mitten in Potsdam. Dort wo seit dem Ende des 12. Jahrhunderts, an einem Havelübergang, eine steinerne Turmburg stand. Friedrich der Große und der norddeutsche Baumeister Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff gestalteten in den Jahren 1744–1751 das bekannte Stadtschloss. Das Schloss, an eben dieser Stelle, wurde
beim Bombenangriff auf Potsdam am 14. April 1945 zerstört und fast zeitgleich mit dem Braunschweiger Residenzschloss in den Jahren 1959/60 abgerissen. Der Grundstein für das neue Landtagsschloss in Potsdam wurde am 16. Februar 2011 gelegt.
Historische Fassade mit zeitgemäßem Innenleben
Das alte/neue Potsdamer Stadtschloss hat die historische Außenfassade, den historischen Innenhof und eine dem Original ähnliche, zentrale Treppe im Vestibül. Zeitgemäße Erweiterungen wurden kontrovers diskutiert, und fanden ihr Ergebnis in einem modernen Innenleben des Gebäudes. Bussysteme steuern im Landtag Energie, Klima, Kommunikation, Feuer- Brandschutz usw..
Das weiße „Schloss“, ist kein Schloss
Das Innere des „Neuen Stadtschlosses“ ist betont hell, weiß. Kein grauer, unverputzter Ortbeton. Überall weiße Wände, weiße Treppen, weißer Marmor und im Plenarsaal ein weißer Adler (RGB 255,255,255). Dem Architekten Peter Kulka gefallen besonders die weißen Treppenhäuser. An der westlichen Aussenfassade wird derzeit der Schriftzug: „Ceci n’est pas un château“ – „Dies ist kein Schloss“ mit vergoldeten Betonbuchstaben angeschraubt. Französisch – als Anspielung auf die sprachlichen Gepflogenheiten am preußischen Hof Friedrich des Großen II.. Der König würde heute auch nicht anders bauen.
Das ist ein Schloss, ein weißes Schloss!
Lobby Eingangsbereich im ehemaligen Stadtschloss
Lobby vor dem großen Plenarsaal im Landtag
Großer Plenarsaal im ehemaligen Marmorsaal
Der neue Plenarsaal der Brandenburgischen Landesregierung befindet sich genau an der Stelle, an der der von Andreas Schlüter um 1700 geschaffene Marmorsaal des ehemaligen Stadtschlosses lag. Aber auch hier gibt es im neuen Landtag keine pompösen Gemälde, kein Prunk. Helles Parkett, weiße Wände, eine lichtdurchflutete Kuppel, rote Sitzmöbel und ein weißer Adler auf weißem Grund. Viel Platz für das Brandenburger Parlament, und auch Platzreserven, wenn eine Länderfusion von Berlin und Brandenburg einmal Realität werden sollte.
Weißer Marmor – Treppenhäuser im neuen Stadtschloss
Sind diese neuen, inneren Stadtschloss-Treppen etwa den Dessauer Bauhaus-Treppen nachempfunden? Stand das Oskar Schlemmer Gemälde von 1932 Pate? Oder haben in Potsdam auch die Treppenhäuser vom Flughafen Tempelhof als Vorlage gedient? Böse Zungen werden sagen:„… der Rest ist >>Moltofill<<.
Fotos: TrendJam
Fotos: TrendJam
Landtag, Parlament, Stadtschloss